Mentale Gesundheit im Alter

Ein gesundes geistiges Wohlbefinden kann dazu beitragen, die Lebensqualität im Alter zu verbessern.

Ältere Frau mit zufriedenem Gesichtsausdruck
©shurkin_son | Freepik.com


1. Was versteht man unter dem Begriff „mentale Gesundheit"?

2. Ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern als Grundlage für mehr Zufriedenheit

3. Mit einer optimistischen Einstellung und einer aktiven Denkweise entspannt altern

4. Stress im Alter reduzieren und innere Ruhe finden

5. Einsamkeit als Risiko für psychische Erkrankungen

6. Fazit: Mentale Gesundheit im Alter als Voraussetzung für mehr Lebensqualität


Manchmal etwas zu vergessen, sich traurig fühlen oder für manche Aufgaben im Alltag mehr Zeit zu benötigen, ist im Alter völlig normal und eigentlich kein Grund zur Sorge. Schließlich wird das Alter begleitet von vielen Veränderungen, wie zum Beispiel dem Übergang in den Ruhestand, dem Gefühl sozialer Isolation oder dem Verlust von nahestehenden Personen. Zeitgleich verändern sich im normalen Alterungsprozess die körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Das löst in vielen Menschen ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht aus.

1. Was versteht man unter dem Begriff „mentale Gesundheit"?

Die mentale Gesundheit umfasst unser emotionales, psychisches und soziales Wohlbefinden. Sie beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln – insbesondere im Umgang mit Veränderungen, Stress, interpersonellen Beziehungen und Entscheidungen.

Im Alter werden wir mit neuen Lebenssituationen, gesundheitlichen Herausforderungen und womöglich auch Einsamkeit konfrontiert. All diese Aspekte können sich auf unsere mentale Gesundheit auswirken.

Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, um die eigene psychische Gesundheit zu stärken. Dadurch empfinden ältere Menschen nicht nur mehr Lebensqualität. Wer sich aktiv mit seiner mentalen Gesundheit beschäftigt, kann depressiven Verstimmungen oder Krankheiten wie Demenz vorbeugen. Deshalb ist es insbesondere in einer Lebensphase mit vielen Veränderungen wichtig, auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu erhalten oder zu verbessern.

2. Ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern als Grundlage für mehr Zufriedenheit

Wer seinen Alltag selbstbestimmt gestalten kann, erlebt grundsätzlich mehr Leichtigkeit und Lebensqualität. Das gilt insbesondere im höheren Alter. Voraussetzung dafür sind allerdings der Erhalt der geistigen sowie körperlichen Leistungsfähigkeit. Nur so können ältere Menschen ihren Interessen nachgehen und Aktivitäten des täglichen Lebens selbstständig ausführen.

Wenn im Alter jedoch die Abhängigkeit von anderen Menschen steigt, geht diese Veränderung für viele Ältere mit einem negativen Gefühl einher. Umso wichtiger ist es, sich mitteilen zu können, Entscheidungen selbst zu treffen und den Alltag aktiv mitzugestalten. Wenn ältere Menschen diese Fähigkeiten erhalten, empfinden sie mehr Lebensqualität.

So ist es hilfreich, den Herausforderungen des Alltags mit einer gewissen Portion Mut und Selbstbewusstsein zu begegnen. Folgende Aufgaben können dabei helfen, geistig wie auch körperlich fit zu bleiben und sich weniger abhängig zu fühlen:

  • Aktivitäten und Tätigkeiten im Haushalt, wie das Zusammenlegen von Kleidung und Handtüchern, dem Zubereiten von Mahlzeiten oder der Planung des Einkaufs, fördern die kognitive und körperliche Leistungsfähigkeit.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität fördert nicht nur die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns, sondern kann auch helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
  • Um Langeweile zu vermeiden hilft, es Strukturen und Routinen zu etablieren.
  • Sich selbst etwas Gutes zu tun, beispielsweise in Form von Wellness, Fußpflege oder hübscher Kleidung, fördert das Selbstwertgefühl. Körperhygiene spielt ebenfalls eine große Rolle.
  • Indem es Aufmerksamkeit und Pflege fordert, kann auch ein Haustier dazu beitragen, dass sich ältere Menschen gebaucht fühlen.

3. Mit einer optimistischen Einstellung und einer aktiven Denkweise entspannt altern

Um die eigene mentale Gesundheit im Alter zu fördern, sind eine positive Einstellung und eine aktive Denkweise unerlässlich. Wer den Herausforderungen des Alltags mit Optimismus begegnet, kann diese besser bewältigen. Im Zuge dessen werden Ältere mit Sicherheit kleine und große Erfolge erleben, auf die sie stolz sein können. Wer diese Erfolge bewusst wahrnimmt und sich hin und wieder auch dafür feiert, empfindet mehr Leichtigkeit und Wohlbefinden.

Doch nicht nur die eigene Einstellung hat großen Einfluss darauf, wie man altert. Auch eine aktive Denkweise ist ein wesentlicher Faktor für mehr Wohlbefinden. Hier geht es darum, Neugierde zu bewahren und offen für Neues zu bleiben. Durch abwechslungsreiche Aktivitäten wie dem Lösen von Kreuzworträtseln, Lesen, einem Ehrenamt, dem Erlernen einer neuen Sprache oder eines Instruments sowie sozialer Interaktion halten den Geist aktiv.

4. Stress im Alter reduzieren und innere Ruhe finden

Nicht nur im Berufsalltag empfinden viele Menschen Stress. Auch ältere Menschen erleben Ereignisse, die sie als große Herausforderung erleben und diese wiederum Stress auslösen. Ob durch Unterforderung, Sorgen oder neue Lebensumstände – Stress ruft innere Unruhe, Unzufriedenheit und Unwohlsein hervor. Deshalb ist Stressbewältigung in jedem Alter wichtig für die mentale Gesundheit.

Im Ruhestand kann es helfen, einen geregelten Tagesrhythmus zu etablieren und Ruhezeiten einzuplanen. Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken tragen dazu bei, innere Ruhe zu finden. Auch Spaziergänge oder sanfte Gymnastik reduzieren Stress.

HINWEIS DER REDAKTION:

Wenn Sie merken, dass es Ihnen schwerfällt, mit Stress umzugehen, und Sie häufig innere Unruhe verspüren, hilft Ihnen eine Psychologin, ein Psychologe oder eine Beratungsstelle für Senioren dabei, individuelle Strategien gegen Stress zu erlernen. Zögern Sie also nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen! Mit Blick auf Ihre mentale Gesundheit ist ein erfolgreiches Stressmanagement eine wichtige Grundlage. Eine erste Anlaufstelle kann das bundesweite Info-Telefon Depression sein, erreichbar unter der kostenfreien Rufnummer 0800 / 3344533.

5. Einsamkeit als Risiko für psychische Erkrankungen

Wie bereits beschrieben, spielt soziale Interaktion eine große Rolle für die mentale Gesundheit im Alter. Regelmäßiger Austausch mit Angehörigen und Freunden hält nicht nur den Geist fit, sondern stärkt auch das Gefühl der Zugehörigkeit. Gemeinsame Aktivitäten, wie etwa ein Spaziergang im Park, ein gemeinsames Essen oder ein Spielenachmittag, bringen Freude und Abwechslung in den Alltag.

Fühlen sich ältere Menschen jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg einsam, ergeben sich daraus schwerwiegende Folgen für die eigene Gesundheit: Die kognitive wie auch körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen oder Demenz.

Regelmäßige Kontakte fördern wiederum die geistige Flexibilität und können helfen, dem Risiko von Depressionen entgegenzuwirken. So kann ein unterstützendes soziales Umfeld einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit haben und das Wohlbefinden im Alter maßgeblich verbessern.

6. Fazit: Mentale Gesundheit im Alter als Voraussetzung für mehr Lebensqualität

Das Alter wird begleitet von vielen Veränderungen im Leben eines Menschen. Eine stabile mentale Verfassung hilft dabei, besser mit den Herausforderungen des Älterwerdens umzugehen.

Demnach spielt die mentale Gesundheit eine riesige Rolle für die Lebensqualität im Alter. Ein positives mentales Wohlbefinden kann dazu beitragen, dass Sie sich länger fit fühlen und mehr Lebensfreude empfinden. In diesem Kontext ist es hilfreich, Praktiken zu erlernen, um Herausforderungen anzunehmen und Veränderungen positiv zu begegnen.

Regelmäßige soziale Kontakte, Hobbys und auch leichte körperliche Aktivität können Ihnen dabei helfen. Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

veröffentlicht: 02/2024


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Quelle: Redaktion seniorenportal.de

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