Innenpolitik Die Umwelthilfe

Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf aixois vom 17.05.2024, 19:10:45
In meinen Augen besteht der eigentliche Sündenfall (insbsondere der Grünen) darin, dass sie ihr eigenes Allerheiligstes, die UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung), für die sie und die Umweltorganisationen seit Jahrzehnten vehement gekämpft haben und in weiten Teilen Erfolge erzielen konnten, auf dem Altar des (angeblichen) Energiemangels ganz schnell mal geopfert haben durch ihr durchgepeitschtes  LNG - Beschleunigungsgesetz.

Das brachte zwar erhebliche Beschleunigungen bei den Planungen und dem Bau der Terminals an Nord- und Ostsee, hat aber m.E. erheblichen Schaden angerichtet, einmal was die Glaubwürdigkeit der Grünen angeht, zum anderen , was auf  längere Sicht, die Invstitionsvorhaben angeht, wo Entbürokratisierung angesagt ist, d.h. "Beschleunigung", was nicht anderes als eine Umschreibung dafpür ist, das man es in Zukunft nur noch mit UVPs 'light' (wenn überhaupt) zu tun haben wird.
Zu Lasten der Natur und Umwelt.
Ein Rückfall in die ersten Jahre der Einführung bzw. Umsetzung der berühmten, von manchen berüchtigten UVP- Richtlinie 85/337EWG ?

Erst wird genehmigt und gebaut und dann im Angesicht möglicher eingetretenen Umweltschäden, ad hoc versucht, etwas zu korrigieren, soweit noch möglich.
Die Deutsche Regas (LNG Unternehmen) sieht dafür den Staat in der  Verantwortung, weil der  "das Sicherheitskonzept ... durch ihre  Behörden fortlaufend überprüfen soll". 

Das Ärgerliche daran: anscheinend werden diese zusätzlichen LNG-Kapazitäten gar nicht gebraucht.
Danke aixois! 

Ich stimme Dir mal wieder vollkommen zu! 😉 Persönlich verstehe ich diese Politik absolut nicht und eben: ich finde sie als "grüne Klimapolitik" vollkommen unglaubwürdig!

Nun war es ja nicht so, als hätte es keine anderen Vorschläge gegeben - z.B. ein schwimmendes Terminal in der Ostsee. Auch das wäre vollkommen gegen die ausgegeben Klimaziele gewesen, hätte aber nicht diese immensen Schäden in den Meeres- und Naturschutzgebieten verursacht.
Und vor allem: sie wären dann nicht für dauerhaft geplant!
Es protestieren auch nicht allein die DUH u.a. Umweltverbände, die Bürger und Gemeinden der Insel Rügen, sondern auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung gegen diese Pläne!

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fordert, den Bau des LNG-Terminals vor Rügen zu stoppen. Laut einer Studie zur Gasversorgung in Deutschland ist es weder notwendig noch kosteneffizient.

Die bisher bestehenden 3 schwimmenden LNG Terminals waren bisher nur zur Hälfte ausgelastet und durch den zu erwartenden rückläufigen Gasverbrauch in Deutschland sollten die Vorhaben und Standorte auf den Prüfstand gestellt werden!

 Insbesondere bestünden "keine strukturellen Netzengpässe", die ein Terminal auf der Ostseeinsel Rügen rechtfertigen würden. Der Aufbau von Importinfrastrukturen sei dort weder notwendig noch kosteneffizient. Vielmehr berge der Bau fester LNG-Terminals ein großes Risiko von Fehlinvestitionen.
"Feste Terminals rechnen sich nur über Jahrzehnte im Betrieb, aber bis dahin müssen wir längst aus Gas als Energieträger ausgestiegen sein", betonte Kemfert.

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Studie-LNG-Ausbau-vor-Ruegen-weder-notwendig-noch-kosteneffizient,lngstudie100.html


Katja
Elbling
Elbling
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von Elbling
als Antwort auf aixois vom 18.05.2024, 13:18:57
Ist alles gut, was kurzfristig Arbeitsplätze schafft ?

 
"Kurzfristig" wird sich kaum ein Investor finden mit dem dicken Bankkonto - der will langfristig verdienen. Und Musk ist niemand der leichtfertig seine 'Kohle' zum Fenster raus wirft.

Und ja - in den NL werden Arbeitsplätze gebraucht, die Arbeitslosigkeit ist noch viel zu hoch. Was noch an Strukturen vorhanden ist muß aber auch zum Teil noch weichen.
'Wasch mir den Rücken, aber mache mich nicht nass' funktioniert nur bei Politikern, in der Realität ist jede Errichtung eines Produktionsstandortes schon ein Eingriff in den Umweltschutz.
olga64
olga64
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 17.05.2024, 20:06:43

Fazit: Die Röhren sind kaputt, die dazugehördenden Stiftung nicht, sie leben noch !
 
So intensiv habe ich mich damit schon lange nicht mehr befasst, denke mir aber, dass diese "Stiftung" zu einer Fussfessel für die MP'in Schwesig geworden ist, die sie selbst ihrem politischen Vorgänger in diesem Amt zu verdanken hat.
Was auch gerne übersehen wird: die Northstream Pipelines waren nie ein exklusives deutsches Projekt - schon geografisch aber auch finanziell ist hier ein umfangreiches Länderkonsortium beteiligt. Olga

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olga64
olga64
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RE: Die Umwelthilfe
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 18.05.2024, 15:04:56
 
"Kurzfristig" wird sich kaum ein Investor finden mit dem dicken Bankkonto - der will langfristig verdienen. Und Musk ist niemand der leichtfertig seine 'Kohle' zum Fenster raus wirft.

 
ES dürfte Aussenstehenden nicht möglich sein,diesen schrillen Elon Musk in irgendeiner Form beurteilen zu wollen. Er ist extrem reich, was aber oft nicht der Tatsache entspricht, dass solche Leute mit dem Reichtum mitwachsen.
Und ob er es nicht längst bereut hat,dass "er leichtfertig seine Kohle für Twitter zum Fenster rauswirft"? Soviel ich weiss, sucht er seit längerem wieder Käufer für dieses Zwitscher-Werk. Olga

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